Der Betrieb

Heute besteht unser Betrieb aus einem Hauptgebäude mit Futterlagerraum, 56 Anbindeplätzen für Milchkühe und 22 Anbindeplätzen für Galtvieh. In diesem Gebäude befindet sich eine Rohrmelkanlage für die angebundenen Kühe. Die Kälber werden in Einzel- und Gruppeniglu gehalten und mit Tränkeeimer aufgezogen.

Neben dem Hauptgebäude befindet sich ein weiteres Gebäude in dem der offene Freilaufstall für die Mutterkühe und das Jungvieh ist. Zusätzlich sind in dem Gebäude auch noch die Maschinen untergebracht. Der Freilaufstall hat einen befestigten Fressplatz, einen Laufhof in der Mitte und der Liegebereich in Form von Tiefstroh. Wir haben Tiefstroh gewählt, damit wir bei der Nutzung des Laufstalles flexibel sind und alle Grössen und Gewichtsklassen von Rindvieh unterbringen können.

Ausrichtung

Die Hauptausrichtung liegt in der Milchproduktion. Diese wird ausschliesslich der Augstbordkäserei abgegeben und wird täglich abgeholt. Unsere Milch wird zu hochwertigem Raclette Käse VS 65 verarbeitet. Unser Milchlieferrecht beläuft sich auf 500‘000 Liter jährlich.

Im Sommer sind ein Teil unserer Milchkühe auf den Alpen und Voralpen. Diese Tiere verteilen sich auf verschiedenen Alpen da wir keinen Alpbetrieb führen.

Bestand

Unser Bestand zählt 100 GVE. Die Herde besteht aus 60 Milchkühen, 20 Mutterkühen, 20 Aufzuchtrinder und Aufzuchtkälber und 2 Zuchtstieren (1 SF Stier und 1 Angus Stier).

Die durchschnittliche Milchproduktion beträgt 7353 Liter Milch mit 3.92% Fett und 3.16% Eiweiss.

Die Kälber werden nach der Biestmilch in Einzel- oder Gruppeniglus gehalten. Hier werden sie die ersten zwei Tage mit einer Flasche getränkt und später mit einem Eimer der einen Nuggi hat. Nach 21 Tagen und ca. 70 kg werden die Mastkälber verkauft. Die Zuchtkälber bleiben noch etwas im Iglu, bis sie dann später in den Laufstall in der Gruppe gehalten werden. Die Kälber bekommen alle in den ersten Tagen bis zu 12 l Milch pro Tag. Die Zuchtkälber erhalten dies bis ca. 60 Tage. Anschliessend gibt es 40 Tage lang ca. 8 l und zum Schluss dann noch 20 Tage ca. 4l. Danach werden sie mit der Kälbermischung noch ca. 2 Monate weitergefüttert und später umgestellt auf die Weide oder Rindermischung. Unsere Kälber werden mit einer Kälbermischung bestehend aus 1/3 Luzerne, 1/3 Heu, 1/6 Emd und 1/6 Kraftfutter gefüttert. Diese Mischung und gutes Heu sowie frisches Wasser erhalten sie zur freien Verfügung ab dem 1. Lebenstag.

Zucht

Unsere Selektionskriterien sind in einer ersten Priorität die Gehalte und das Euter. Wobei die Milchleistung im positiven sein sollte. Weil wir die Gehalte als tief anschauen und die Milch noch etwas erhöhen möchten oder zumindest stabil behalten wollen.

In einer zweiten Priorität aber sicher nicht zu vernachlässigen sind die weiteren Punkte wie Format, Kapazität und Grösse. Diese Eigenschaften sind auch wichtige Elemente gerade im Bezug auf die Alpung. Wir streben eine mittelgrosse Kuh mit einem gesunden Fundament für die Weidetauglichkeit und Alp an. Unsere Kühe müssen sehr viel Volumen an Raufutter aufnehmen, daher braucht es eine gewisse Kapazität.

Wir streben einen SF Bestand an und sind bemüht in den nächsten Jahren die RH und HO Kühe zu reduzieren. Hauptsächlich belegen wir unsere Kühe mit Natursprung. Dafür haben wir einen SF-Stier für die Nachzucht und eine Angus-Stier für die Kühe die wir nicht zur Zucht werden möchten. Gelegentlich greifen wir auch auf die KB zurück um immer wieder spezielle Zuchtkühe mit Betriebsfremdem Blut zu belegen.

Fütterung

Im Winter werden die Milchkühe mit 4 kg von der Hofmischung, Heu und Emd ad libitum gefüttert.

Im Frühjahr und im Sommer gibt es 4 kg von der Hofmischung, Weide und Heu zur freien Verfügung.

Im Herbst besteht die Fütterung aus 4 kg Hofmischung, Grünmais ca. 2 kg, Eingrasen, Weide und etwas Heu.

Das Jungvieh und die Mutterkühe werden im Winter mit einer TMR aus 2/3 Mais, 1/3 Grassilage und Heu gefüttert.

Im Frühjahr und Herbst werden sie geweidet und bei geringer Futtermenge oder Qualität mit Heu ergänzt.

Im Sommer gehen sie ins Turtmanntal, Varneralpe und Val d’Illiez auf die Alpen.